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Dez. 27.: Krippenfahrt

Auch in diesem Jahr können wir unsere Tradition "Krippenfahrt kurz nach Weihnachten" fortsetzen. Und so treffen sich knapp 50 Mitfahrerinnen und Mitfahrer gegen 13:00 Uhr an der Kirche zur Abfahrt nach Dortmund. Staufrei gelangen wir in ca. 45 Minuten über die Autobahn nach Dortmund und werden unweit unseres ersten Zieles, der Reinoldikirche, von Busfahrer Karl abgesetzt.

Die ev. Reinoldikirche ist erste Kirche auf unserem Programm. Sie ist ihrem Gründungsdatum nach die älteste erhaltene Kirche im Dortmunder Stadtzentrum. Aufzeichnungen reichen zurück bis ins 13. Jahrhundert. Im Mittelalter war sie Stadt- und Ratskirche und das geistige Zentrum. Heute ist sie evangelische Stadtkirche und städtebaulicher sowie geografischer Mittelpunkt und Wahrzeichen Dortmunds. Im Inneren der Kirche fallen die beiden überlebenshohen Holzfiguren links (Reinold) und rechts (Kaiser Karl) sofort auf. Auch der große Altar mit den Flügeltüren ist (eigentlich) sehenswert; er wird seit einiger Zeit restauriert und ist teilweise verhüllt.

Aus der Reinodikirche raus und einmal quer über den Weihnachtsmarkt betreten wir die ev. Marienkirche. Auch diese Kirche hat eine lang zurückreichende Geschichte. Auch sie wird bereits Mitte des 13. Jahrhunderts erwähnt. Damals ist sie Gerichts- und Ratskirche. Einweihungen und Wiedereinweihungen folgen wechselnd aufeinander. 1833 soll die Kirche schließlich abgerissen werden; der preußische Kronprinz rettet den Kirchenbau. Gebäudeerhaltende Maßnahmen werden im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ergiffen, die der 2. Weltkrieg aber wieder zunichte macht. Eine Brandbombe im Oktober 1944 beschädigt das Gewölbe und setzt den Innenraum in Brand. Die Kunstschätze sind allerdings zu diesem Zeitpunkt ausgelagert. Im Juni 1957 konnte die Wiedereinweihung gefeiert werden. St. Marien ist die kleinste selbständige Gemeinde in der Dortmunder Innenstadt.

Wir spazieren einmal quer durch die Innenstadt nach Westen zur St. Petrikirche. Diese Kirche wird Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet - als gotische Hallenkirche. Aus der Entstehungszeit ist heute nur noch der Taufstein erhalten. Diese Kirche hat mehrere Beschädigungen erlebt. Nach der letzten totalen Zerstörung wird sie mit barock-klassizistischen Elementen und Emporen wieder neu aufgebaut und erhält schließlich den Schnitzaltar aus Flandern, das sog. "Goldene Wunder", bis heute erhalten und äusserst sehenswert.

Kaffeezeit - und dazu gehört auch ein Stück leckerer Kuchen. Genau gegenüber von der St. Petrikirche werden wir schon im Café erwartet. Tische sind gedeckt, der Kuchen wird weitgehend nach Wunsch verteilt und die Portionskannen mit Kaffee werden gebracht. Eine gute Stunde haben wir Zeit, dann spazieren wir zur letzten Kirche unserer diesjährigen Krippenfahrt, der kath. Propsteikirche St. Johannes Baptist.

Der Ursprung der Propsteikirche geht zurück auf die Gründung des Dominikanerklosters Mitte des 14. Jahrhunderts. Zunächst steht an dieser Stelle die kleine Klosterkapelle, die schon bald durch den Bau des Chores und der Sakristei erweitert wird. Erst Mitte des 15. Jahrhunderts kann die Kirche fertiggestellt und eingeweiht werden. Die weitere Ausstattung der Kirche ist durch Spenden und Stiftungen möglich gemacht worden. Erwähnenswert ist hier vor allem der Tafelaltar Ende des 15. Jahrhunderts. Durch die Säkularisierung wird Anfang des 19. Jahrhunderts das Kloster aufgelöst und die Pfarrei wird gegründet. Seit 1821 gehört Dortmund nicht mehr zur Erzdiözese Köln, sondern zum Erzbistum Paderborn. Im 2. Weltkrieg werden die historischen Gebäude der Stadt, so auch die Propsteikirche schwer getroffen. Allerdings hat der damalige Propst rechtzeitig für die Auslagerung der wichtigen Kunstschätze gesorgt. Schon 6 Jahre nach Ende des Krieges ist die Kirche fertig neu aufgebaut. In den 1980er Jahren wird eine umfangreiche Restaurierung der Propsteikirche durchgeführt. Im neuen Altar ruht eine Reliquie des Stadtheiligen Reinold. Auch der Klosterflügel wird neu errichtet. Heute gehört die Propsteigemeinde zum Pastoralverbund Dortmund-Mitte.

Wir haben viel gesehen bei dieser Krippenfahrt. Vor allem die Kirchen sind - jede für sich - sehenswert und es lohnt sich sicher, eine Kirchentour auch ausserhalb der Weihnachts- und Krippenzeit zu machen. Danke an Monika und Rudi Verheyen für die Vorbereitung und Durchführung dieser Krippenfahrt. Bis nächstes Jahr!

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